Speditionstransport – Begriffsbestimmung & Tätigkeitsbereiche
Spediteure übernehmen gewerbsmäßig die Versendung von Waren im eigenen Namen für einen Versender. Der Spediteur kann aber auch eigene Transportmittel einsetzen und übernimmt dann sämtliche Rechte und Pflichten eines Frachtführers. Dieses Selbsteintrittsrecht wird vor allem im Straßengüterverkehr ausgeübt. Während die Spedition den Transport in der Regel lediglich organisiert, führt der Frachtführer die Beförderung durch.
Der Spediteur hat aber auch die Möglichkeit, Sammelladungen zu organisieren, das heißt die Sendungen mehrerer Versender in einer Sammelladung zu befördern. Der Speditionstransport als Spediteursamelgutverkehr auf der Straße aber auch im Luft- und Seefrachtbereich, bildet eine der wichtigsten verkehrswirtschaftlichen Funktionen der Spedition.
Tätigkeiten der Spedition
Die Verkehrsvermittlung ist früher die idealtypische Funktion des Spediteurs gewesen. Heute ist sein Betätigungsfeld weiter gefasst.
(1) Es gehört zur Aufgabe des Spediteurs, für Handel und Industrie den Speditionstransport von Gütern nach logistischen Prinzipien zu organisieren und dadurch die Transportkosten und -risiken möglichst gering zu halten.
(2) Er berät den Verlader bei allen Transportfragen, hilft bei der Vorbereitung, beschafft die Beförderungsleistungen und ergreift Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Sendung zweckdienlich und sicher den Bestimmungsort erreicht. Gegebenenfalls nimmt der Spediteur sein Recht auf Selbsteintritt wahr und befördert die Güter mit eigenen Fahrzeugen.
(3) Das weltumspannende Netz von Niederlassungen und Korrespondenten ermöglicht dem Spediteur die Wahl der vorteilhaftesten Streckenführung und Verkehrsmittel; er vereinfacht und beschleunigt den Informationsfluss.
(4) Als Transportexperte baut der Spediteur neue Verkehrsrouten mit einem oder mehreren Verkehrsträgern auf. Er rationalisiert den Transport durch eine verbesserte Auslastung der Verkehrsträger.
Diesem weiter gefassten Betätigungsfeld des Spediteurs tragen auch die Spediteurbedingungen Rechnung. Sie gelten für alle Verrichtungen des Spediteurs, gleichgültig ob sie Speditions-, Fracht-, Kommissions- oder sonstige mit dem Speditionsgewerbe zusammenhängende Geschäfte betreffen.
Die Tätigkeit der Spedition besteht indes nicht nur in der Suche nach neuen Verkehrswegen, rationelleren Verkehrsmitteln und optimal gestalteten Transportketten, sondern auch in der Organisation von allerdings in der Regel komplexen Verkehrsabläufen. Typische Beispiele hierfür sind der Spediteursammelgutverkehr und die Beschaffungslogistik oder Distributionslogistik. Seit Mitte der 80er Jahre forcieren Spediteure das Angebot von logistischen Dienstleistungen, die Verbundleistungen darstellen, die über die Aufgaben und Funktionen des klassischen Speditionsgeschäfts hinausgehen.
Die bereits heute existierende Angebotspalette zeigt, dass sich die Spedition auf neue Kundenanforderungen einstellt und güter- und branchenbezogene Systeme beispielsweise für die weltweite Textildistribution, die Beschaffungslogistik für Kauf-und Versandhäuser, Full-Service-Pakete für die nationale und europäische Warenverteilung, weltweite Projektsteuerung, Ersatzteillogistik, Just-in-time-Zulieferung unter Nutzung moderner Informations- und Kommunikationssysteme entwickelt, organisiert und steuert.
Die Basisleistung von Speditionen ist die gewerbliche Raum- und Zeitüberbrückung. Das Leistungsangebot beim Speditionstransport kann grob in die drei Bereiche physische Funktionen, Informationsfunktionen und dispositive Funktionen eingeteilt werden.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an ProTrans GmbH.